Trondheim
Die letzte Etappe des Bodo-Trondheim-Abschnitts unserer Reise trägt uns vom Campingplatz Orkanger -in einem Seitenarm des Trondheimfjords- auf einen Campingplatz bei Trondheim, Vikhammer Motell & Camping. Wir waren in den letzten Wochen ein bisschen flotter unterwegs als es die Planung vorgegeben hatte, deshalb können wir uns für die Stadtbesichtigung Trondheim 3 Tage Zeit lassen bevor wir für die Abitursfeier unseres Sohnes Oliver 14 Tage Urlaub vom Urlaub zu Hause machen.
Trondheim ist ein wichtiges Zentrum in Mittelnorwegen, Provinzhauptstadt von Sør-Trondelag und ist voller Leben. 30.000 der knapp 190.000 Einwohner sind Studenten, was die Stadt trotz ihrer über eintausendjährigen Geschichte sehr jung macht und ihr mit dem entsprechenden Kulturangebot einen ganz eigenen Flair gibt.
Wir verbringen zwei Tage in Trondheim und gönnen uns einen Mix aus Geschichte und Studentenleben:
Der Nidaros-Dom gehört zu den Pflichtbesuchen in Trondheim, er ist auch der Zielpunkt für viele Pilgerer, die den Olavsweg von Schweden oder von Oslo hierher gewandert sind.
Der Dom wurde von 1152 bis 1320 gebaut -zumindest für Udo Hintensitzer unvorstellbar, wie im Mittelalter ein Großprojekt über 170 Jahre geführt werden konnte. Speziell, wenn man in Betracht zieht, dass der erste Bauherr und Planer des Doms sein Wissen und seine Pläne für mindestens fünf Folgegenerationen weitergeben musste. Und das ohne den Funken einer Chance, der ersten Messe in diesem wunderbaren Bauwerk selbst beizuwohnen. Uns fällt spontan der Flughafen Berlin Brandenburg ein, der bei einer ähnlichen Anzahl Bauherren nicht fertig wurde. Ob er eine kürzere Bauzeit als der Nidarosdom hat muss er erst noch beweisen.
Wir sind leider einen Tag zu früh in der Saison um auch den Turm besteigen zu dürfen, aber auch der Dombesuch lohnt sich für uns. Beeindruckend sind die Kreuzrippengewölbe der Dachkonstruktion, die Glasmalereien der Fenster und die mächtige Orgelanlage. Zu gerne hätten wir diese Orgel spielen gehört.
Bevor wir den ersten Trondheim-Tag beenden und zurück zum Zelt radeln schauen wir uns noch die Innenstadt an.
Um den Radverkehr zu fördern sind die Radwege in Trondheim extrem gut geplant. Die Radwege haben eingezeichnete Fahrspuren und einen separaten Gehweg und führen soweit möglich kreuzungsfrei zu Straßen in alle Ecken von Trondheim. Außerdem haben sich die Planer auch Gedanken um das Miteinander von Fußgängern und Radfahrern in den Innenstadtstraßen gemacht. So hat jede Kopfsteinpflasterstraße auch eine schmale Radspur für jede Richtung. Dazu erinnert alle 50 Meter ein Aufdruck auf der Straße daran, welche Spur für wen eingerichtet ist.
Weitere Attraktion: der erste Fahrradlift der Welt in Trondheim, der einem eine immerhin 18%-ige Steigung zur Kristiansten-Festung und den umliegenden Siedlungen erleichtern soll. Udo Hintensitzer muss das System natürlich ausprobieren, kommt wegen dem hohen Startgewicht des Pino etwas an die 2RadReise-Grenzen. Erst im vierten Versuch -natürlich im Solobetrieb- ist die Steigung machbar.
Am folgenden Tag bummeln wir noch durch Trondheim, besuchen das Archäologische und Naturkundliche-Museum Trondheim und genießen ein legendär teures Bier in einer Bücherbar.
Ganz nebenbei ist uns in der Touristeninformation in Trondheim der Troll Lasse Isbjørn zugelaufen. Lasse ist ziemlich anhänglich und hat spontan beschlossen, uns auf unserer 2RadReise nach Gibraltar zu begleiten und findet auch gleich -ohne zu fragen- ein Plätzchen am Pino für sich. Lasse redet nicht viel, aber er hat einfach ansteckend gute Laune und lacht eigentlich immer. Mal schauen ob er bis Gibraltar durchhält.
Am 19. Juni motten wir dann unser Pino, Zelt und Siebensachen dann in Vikhammer ein, fliegen für 14-Tage nach Hause weil wir für Olivers Abiturfeier zu Hause sein wollen. Am 4. Juli geht’s hier wieder weiter 🙂
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Die Diashow dieser Urlaubsetappe:
Hallo Tina und Udo,
schön, dass Ihr wieder gut in Norwegen angekommen seid und Eure Reise fortsetzen könnt.
Alesund kenne ich auch, ein schönes Städtchen…, auch die Gegend rund um den Norddalsfjorden und Valldalen, nur war damals die Landschaft weiß und es waren außer uns nur wenige Skitourengeher unterwegs. Bewundernswert wie Ihr die Steigungen und Pässe mit Eurem Pino meistert! Ich meine mich zu erinnern, dass sie Straße nach Trollstiegen hinauf im Winter nicht befahrbar ist, wir hatten jedenfalls abseits von Valldal auf einem umgebauten Bauernhof gewohnt und von dort aus ein paar schneebedeckte norwegische Hügel bestiegen.
Ich bin ja eine fleißige Blogleserin und verfolge Eure Route auf meiner Norwegenkarte,
bin mal gespannt , wo die Strecke durch Südschweden vorbeiführt.
Weiterhin viele erlebnisreiche Tage ,
liebe Grüße Heidi
Liebe Frau Rapp,
wir hoffen, Sie haben eine tolle Zeit auf Ihrer Reise.
Viele Grüße aus Roth,
Ana&Volker Bader
P.S. Vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr am Start. 🙂