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Jakobsweg 2: Burgos – Fromista

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Jakobsweg 2: Burgos – Fromista

Die Etappen des Camino Francés von Saint-Jean-Pied-de-Port bis Burgos (hier bei Kilometer 280) führen über die Pyrenäen, danach durch die bergige spanische Provinz Navarra, Rioja und Kastillien/Leon. Der Camino nimmt die Berge alle mit und fordert von den Pilgerern hier wirklich deftige Höhenmeter auf den Kies- und Steinwegen.

Höhenprofil Camino Francés, Quelle www.camino-frances.com

Höhenprofil Camino Francés, Quelle www.camino-frances.com

 

Für uns -auf dem Camino seit Pamplona- heißt das, dass die Längen unserer Tagesetappen wieder ziemlich eingeschmolzen sind: Zum Einen haben wir doch einiges an Gewicht am Rad und fluchen -ääh… stöhnen- bei jedem steilen Stich ganz unheilig.
Zum Anderen müssen wir auf fast allen abfallenden Strecken wegen dem holprigen Weg auf fast Schrittgeschwindigkeit herunterbremsen wenn wir keinen Materialbruch riskieren wollen. Falls wir uns in einer späteren Radreise wieder auf den Camino verirren sollten sollten wir mindestens breitere MTB-Reifen aufs Pino aufziehen… am liebsten aber gefedert fahren.

 

Mit diesen verkürzten Etappen steht unser Reiseplan aber ein wenig auf der Kippe: Wenn wir wirklich noch bis Santiago de Compostela fahren wollen bevor wir in Richtung Gibraltar abbiegen müssen wir dafür mindestens 14 Tage an Reisezeit extra einplanen. Dazu kommen die bis zu 1500m hohen Berge in Galizien im Nordwesten Spaniens, die sich uns in den Weg stellen werden und das regnerisch-kühle Klima dieser Landschaft im Herbst.

Unseren Ruhetag in Burgos verbringen wir deshalb vornehmlich im Straßencafé über der Spanien/Portugalkarte und planen die verschiedenen Möglichkeiten in gpsies.com um Strecken und Höhenmeter vergleichen zu können.
Zur Abstimmung steht:
Die verbleibenden 5 Reisewochen entweder mit guten 1800 Kilometern zu füllen und dabei sowohl Galizien als auch das Eintauschen des Pilgerausweises gegen offiziellen Heiligenschein in Santiago mitzunehmen.
Oder stattdessen schon in Fromista, 70 Kilometer nach Burgos, nach Süden auf den Camino de la Plata abzubiegen und runde 600 Kilometer in der Restreiseplanung einzusparen.
Der zweite Planfall bringt uns früher in den Süden Spaniens -beim heutigen kühlen und wolkigen Wetter in Burgos ein besonderes Argument- und nimmt uns jeden Leistungsdruck, was die Tages- und Wochenetappen betrifft. Und er bringt uns damit mehr Ruhetage, entspanntes Ausrollen für die letzten Tage unserer 2RadReise und die Möglichkeit, die Feinroutenplanung an interessanten Strecken in Südspanien noch anpassen zu können.

Gebongt, Argumente genug, abgestimmt: Wir nehmen Planfall 2 und werden in den nächsten Tagen auf den Camino de la Plata umsteuern, der in einer kurzen Spange ab Fromista erreichbar ist.

Vorher müssen wir nochmal eine Lanze für den Camino de Francés brechen: Nicht nur, dass seine Infrastruktur sehr gut ist, dass die Etappen, die wir bisher kennengelernt haben durch sehr schöne Gegenden führen.
Nein, dazu kommt auch noch eine tolle Atmosphäre auf dem Camino, die Anwohner hier scheinen vom Trubel mit den vielen Muschelträgern kaum genervt zu sein. Hier sagt man nicht guten Tag, hier muss man sich ziemlich fix an ein freundlich aufmunterndes „Buen Camino!“ gewöhnen. Und ein bisschen Magie hat er wirklich auch. Vielleicht kommen wir wirklich -auf dem Rad oder in Wanderstiefeln- mal wieder hierher.

 

Das Höhenprofil des Camino zeigt ab Burgos ein Hochplateau um die 800 Höhenmeter, für uns der schönste Teil des Camino, den wir gesehen haben. Es ist eine sehr karge Landschaft, jetzt im Oktober dominieren graue bis hellbraune Farbtöne der trockenen Felder.
Zum Teil sind es weite Ebenen, über die die Pilger ziehen müssen, zum Teil geht es noch über steile, aber jetzt weniger lange Anstiege. Karge Landschaften sind nicht jedermanns Sache, für uns bieten diese Tage ähnlich wie Nordnorwegen ganz besondere Ausblicke und wir haben deutlich mehr Fotostopps als an normalen Tagen, der Blick in die Bildergallerie lohnt sich heute besonders 🙂

 

Nur… Campingplätze sind ebenso wie versteckte Winkelchen für wildes Übernachten echte Mangelware, dabei würden wir zu gerne mal wieder an einer schönen Stelle übernachten: Abends noch -ganz alleine- unter dem Sternenhimmel ein Glas Rotwein trinken, erst ins Zelt flüchten wenn es richtig kalt wird und der kuschelige Schlafsack die besseren Argumente hat und morgens schon vor der Dämmerung das Zelt abzubauen damit wir beim Sonnenaufgang unseren Kaffee kochen können. Und dann, in der Morgendämmerung die klammen Finger an der dampfenden Kaffeetasse wärmen bis wir uns zum Weiterfahren aufraffen.

So radeln wir am Abend dieser Etappe alle Seitenwege ab um ein wildes Plätzchen zu finden. Das ist heute ganz besonders schwierig, weil die Landwirte im Moment am herbstlichen Pflügen ihrer Felder sind und bis spät in den Abend einen Überblick über die weiten Täler haben.
Erst kurz vor Itero del Castillo finden wir dann einen hübschen Rastplatz direkt am Camino.
Mit Betontischen für Abendessen.
Mit Quelle.
Mit Ausblick.
Zur Not könnte man sogar das Zelt innerhalb des ummauerten Rastplätzchens aufbauen, oder eben 200 Meter den Pilgerweg zurück am Rand eines Feldes.

 

Genial… wir sind euphorisch und wollen es perfekt einfädeln: Zuerst mal ein Süppchen kochen, ist ja noch viel zu hell um das Zelt hinzustellen. Und dann haben wir ja noch eine halbe Flasche Rotwein, die könnten wir uns hier gönnen bis der letzte Bauer das Feld geräumt hat. Das Zelt hinterher im Dunkeln aufbauen ist inzwischen eine Standardübung, kriegen wir auch nach dem Glas Rotwein noch ganz easy hin.

Ausgeträumt: Wir haben unser Süppchen noch gar nicht gekocht, als ein Bauer auftaucht und uns den Platz ganz trocken vermiest. Er wirkt zwar einigermaßen freundlich und offen, interessiert sich dafür, wo wir herkommen. Auf der anderen Seite steigt er kein bisschen in die spanischen Brocken ein, die wir zu Erzählen versuchen oder die wir per google-translate aus dem Handy holen. Dafür verstehen wir sein Spanisch in Fetzen: Ob wir wild campieren wollten? Ob wir noch weit fahren? Dass es in zwei Kilometer Entfernung vier Herbergen gäbe… sagt er mindestens drei Mal.

Jedenfalls wird uns unsere neue Bekanntschaft jetzt dubios und wir werden unsicher: Wollte der nur wissen, was wir machen oder wollte der uns durch die Trockenblume sagen, dass wir gefälligst hier verschwinden sollten?

Wir befürchten Zweiteres und packen unser Pino nach dem Süppchen zähneknirschend wieder auf und radeln in das Hostal Puente Fitero in Itero de la Vega. War es halt doch wieder nix mit Zelt auspacken.

Plan B mit der Herberge entwickelt sich dann aber auch richtig gut: Auf dem Camino sind immer spannende Leute unterwegs, gerade weil jeder so sein Geschichtchen mit sich auf den Pilgerweg bringt entwickeln sich immer interessante Gespräche. Diesen Abend verbringen wir caminotypisch international: Mit Libby und Peter, die aus Australien kommen, per Housesharing in Europa unterwegs sind, mit Jessica, einer Schwedin mit deutschem Namen, die in Madrid wohnt, mit zwei Amerikanern, einer Französin, einer Belgierin und einer Kanadierin (sorry, Namen vergessen).Der Camino empfiehlt sich nochmals… WAHRSCHEINLICH kommen wir wirklich mal wieder.

Am Morgen sind wir die letzten Aufsteher, die meisten Wanderer von gestern abend sind schon längst in den Stiefeln unterwegs. Bis wir dann den zweiten Café con Leche mit Libby und Peter getrunken und das dritte Tostada con Mantequillo y Mermelada gegessen haben sind sie wortwörtlich schon über alle Berge.

 

Diese letzte Etappe auf dem Camino Francés macht uns den Abschied schwer. Nicht nur, dass schon uns das hausfüllende Graffity am Ortsausgang den rechten Weg weisen will, auch die Landschaft bleibt genial und am Ende stellt sich uns sogar noch eine Herde Schafe in den Weg. ZIEMLICH SICHER… kommen wir mal wieder.

 

In Fromista -hier steht eine historische Schleusentreppe, die inzwischen leider komplett außer Betrieb und zugemauert ist- biegen wir dann wirklich von ‚unserem‘ Camino ab und nehmen den sehr schönen Kiesweg, der am Canal de Castillo entlang bis nach Medina de Rioseco führt.

Auch wenn wir vor ihm flüchten wollten ist der Herbst hier doch schon angekommen und gibt dem Weg eine ganz besondere Ausstrahlung mit den Blättern auf dem Weg und mit den leuchtenden Herbstfarben in den Bäumen.

Gleichzeitig ist der Umstieg vom Jakobsweg hierher aber ziemlich krass: Wo man auf dem Camino Francés immer mindestens ein Wanderer in Sichtweite war ist hier plötzlich komplette Stille und wir sehen über Kilometer keinen Menschen. Dafür hören wir den Anhänger mehr und mehr rumpeln, der Weg hat sich auch so verschlechtert, dass wir nach 20 Kilometern -es wird auch schon Abend- wieder auf die Straße ausweichen.

Übernachtung wie gehabt, wir finden keinen wilden Zeltplatz und müssen nach Herbergen suchen, was sich abseits von großen Pilgerwegen auch als schwierig erweist: Erst mit Hilfe von einer Polizeistreife und Polizeistation lässt sich ein Casa Rural, 12 Kilometer weiter, ausfindig machen und wir übernachten wieder mal… nicht im Zelt.

 

Weiter mit „Wild übernachten…“

Die Fotogallerie dieser Reisetage:

Jakobsweg 1: Pamplona – Burgos

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Jakobsweg 1: Pamplona – Burgos

 

Gestern sind wir also auf dem Jakobsweg angekommen. Eigentlich gibt es viele Megabyte Information, viele Bücher, viele persönliche Erfahrungsberichte über den Jakobsweg, auch Hollywood hat sich schon ausgiebig um den Camino gekümmert, was sollen wir darüber noch ausführlich schreiben?

Versuchen wir’s mit unserer persönlichen Sicht auf diesen Weg nachdem wir einige Stunden darauf verbracht haben:

Der Jakobsweg ist ja in erster Linie ein unendliches Netz an Pilgerwegen, die sich aus ganz Europa kommend mehr und mehr zusammenfädeln um ganz final an der Kathedrale in Santiago de Compostela zu enden. Unendlich viele kleine Wege, fast jeder wird von sich sagen können, dass er doch „ganz in der Nähe“ eines Jakobswegs wohnt und die Schilder mit der gelben Jakobsmuschel auf blauem Grund schon gesehen hat.

Netz der Jakobswege in Westeuropa. Quelle: www.pilgern.ch

Der wohl berühmteste -und meistgegangene- Weg ist der Camino Francés, der von Saint-Jean-Pied-de-Port über die Pyrenäen nach Pamplona und dann in Ost-West Richtung bis nach Santiago de Compostela in Galizien führt. Leute, die die Bremse dort nicht auf Anhieb treffen gehen auch gerne bis zum Atlantik nach Kap Finisterre („Ende der Erde“) weiter, wo man wirklich aufhören muss wenn man keine nassen Füße bekommen will.
Knapp 800 Kilometer über weitgehend sehr anspruchvolle, bergige Etappen, staubige und steinige Wege mit wenig Schatten. Aber auch unzählige Dörfer mit mindestens ebensovielen Kirchen, Eremitagen, die am liebsten alle auch den Camino im Beinamen tragen wollen.

Extrem spannend sind die Menschen, die hier wandernd unterwegs sind, hier müssen wir unser früheres Vorurteil grundlegend revidieren: Hatten wir doch hauptsächlich mit ganz besonders spirituellen Wanderern gerechnet, dazu noch mit Pilgerern, deren religiöse Vorstellungen für Ottonormalbeter nicht immer ganz nachvollziehbar sind, treffen wir ganz andere Leute als erwartet.
Obwohl wir mit dem Oktober vermutlich eine Pilgernebensaison sehen, treffen wir doch innerhalb eines Tages ganz locker Menschen aus allen Kontinenten. Den einzelnen Wanderer aus Mexiko in der Herberge, ein Paar aus Australien, dessen gute Laune kaum zu bremsen ist, mehrere Amerikaner, die von Hollywoods „The Way“ inspiriert waren, Paolo aus Singapur oder sehr viele Wanderer aus Südkorea und China -deren Wandermotive wir mangels Chinesischkenntnisse bei uns und Englischkenntnissen bei denen nicht erfahren konnten.

Und dann noch ganz besondere Geschichten wie die von Julian und Laura aus der Schweiz, die sich hier auf dem Jakobsweg kennengelernt haben. Nachdem sie in der Schweiz vielleicht gerade mal 100 Kilometer auseinanderwohnen gehen beide ZUFÄLLIG denselben Weg durch Frankreich und Spanien. Julian ab Zürich, Laura ab Le Puy/Ostfrankreich, treffen sich zufällig auf dem Jakobsweg mit demselben Ziel und…. sehen fast aus würden sie bis Santiago zu einem besonderen Paar werden. Ist das Vorsehung?

Laura und Julian aus der Schweiz mit dem 2RadReise-Team

 

Vermutlich zieht der Camino Francés seine Popularität nur zu einem Teil aus dem religiösen Pilgergedanken. Was diesen Weg für jede Art von Wanderern aber so genial macht, ist seine perfekte Infrastruktur: Jedes Dorf auf dem Weg bietet neben einer Pilgerherberge mit Massenschlafsälen mindestens noch ein halbes Dutzend günstiger Pensionen. Dazu Einkaufsmöglichkeiten, Wasser, Cafés, günstige Restaurants und sogar einen Rucksackservice. Richtig: Rucksackservice. Der geschundene Rücken des Pilgerers kann für günstige 5 Euro einen Tag lang entlastet werden, dann fährt ein Dienstleister den schweren Sack zur gewünschten nächsten Ortschaft.

Zur Infrastruktur kommt dann die Anzahl der Wanderer. Je nach eigener mentaler Situation kann man ganz leicht einen Tag lang in eigenen Gedanken vor sich hinwandern (man muss nur schauen, die wegweisenden Muscheln nicht zu verbummeln) ohne einen Ton kommunizieren zu müssen.
Genauso kann man sich aber auch jederzeit an einen oder mehrere andere Pilgerer anklammern und denen Geschichten in die Ohren schrauben bis die nicht mehr wollen. Manche scheinen auch den Partner fürs Leben dort zu finden… eine gemeinsame Ader zu Wandern hat man ja schonmal.

Viele der Pilgerer scheinen das auch zu genießen. Wir haben mehrere Leute gefunden, in deren Leben ein harter Bruch der Initiator für die Wanderung war und die diese Mischung aus In-sich-gehen aber auch gleichzeitig ausreichend Kommunikation mit interessanten anderen Menschen zu finden als Zündfunke für ihr weiteres Leben suchen.

Und… sind wir ganz ehrlich: Ein wenig Magie dieses Weges fühlen wir plötzlich auch in uns.

Soviel zur Philosophiestunde, zurück zur 2RadReise:

Wir haben gut geschlafen. Mag an den Matratzen der Herberge liegen, an der ruhigen Umgebung im Ort oder vielleicht auch an dem wirklich sehr anstrengenden Vortag mit den vielen Höhenmetern.
So eine Gemeinschaftdusche ist dann doch noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig, dafür ist das Frühstück mit anderen Pilgern und deren Geschichten ganz gesellig. Der Kaffee stand zwar schon gestern kalt in der Kaffeekanne, tut dem schwäbisch/schottischen Grundgedanken des Herbergsvaters aber keinen Abbruch. Den kann man ja in der Mikrowelle nochmal warm machen bevor man ihn mit „con leche“ serviert.
Wir wollen nicht nörgeln, bei einer Übernachtung im Doppelzimmer für 35 Euro inklusive Frühstück für zwei Personen ist halt Kaviar und Champagner nicht immer dabei.

Dafür bekommen wir -standesgemäß- beim Bezahlen noch eine Jakobsmuschel geschenkt. Der Herbergsvater hat sicher gleich erkannt, dass wir ganz besondere Musterpilgerer sind.

Wir folgen in den nächsten Tagen weitgehend dem Jakobsweg, der meist ein staubiger und steiniger Feldweg in Traktorbreite ist. Abhängig von der Steingröße und Holprigkeit ist das manchmal ganz gut zu fahren, selten höppeln wir aber mit dem Pino so von Stein zu Stein dass wir uns fast Sorgen um Materialermüdung und Gepäck machen müssen.
An vielen Stellen nehmen wir aber auch die Straße als Umfahrung, wenn die Steigungen auf dem Jakobsweg zu fies oder die Wegbeschaffenheit zu grob aussieht.

In Puente la Reina trinken wir in der Hauptgasse einen zweiten Kaffee und lassen die vorbeiziehenden Pilgerer auf uns wirken. Fühlt sich wirklich magisch an, hier zu sein, erst nach dem dritten Kaffee machen wir uns weiter auf den Weg.

ganz so hart ist das Pilgerleben gar nicht…

 

Maroni kochen steht noch fest auf unserem Plan, wir trauen uns in der trockenen Landschaft und wegen der vielen „Feuer verboten“ Schilder aber nicht, unseren Holzkocher auszupacken. Erst gegen Abend finden wir einen Rastplatz mit Grillstelle wo wir den Hobo aufbauen können.

Toll: Es ist Oktober und wir vespern Maroni im Freien. Fast wie Weihnachtsmarkt. Nur, dass die Maroni selbstgesammelt sind und der Wein ohne Glüh ist.

 

Die Route führt uns in den nächsten Tagen über Irache, Navarrete und Grañon über die besagten Wanderwege. Udo Hintensitzers neuer Sattel aus dem Irun-Ruhetag harmoniert seit Anfang an recht wenig mit des Hintensitzers Hintern. Das, in Verbindung mit den wirklich holprigen Wanderwegen trägt nur mäßig zur guten Laune bei, in Navarrete hat der neue Sattel verloren und muss seinen Platz wieder gegen den alten -jetzt geflickten- Sattel tauschen. Wirkt sofort, radeln macht gleich wieder viel mehr Spaß.

 

Insgesamt erleben wir vier ganz besondere Tage mit herrlicher Landschaft auf diesem Teil des Camino Francés bevor wir in Burgos unseren nächsten Ruhetag machen. Den wir auch verdient haben: Nicht nur, dass die Strecke enorm hügelig ist, wir haben hier auch den höchsten Punkt unserer 2RadReise vom Nordkap nach Gibraltar erreicht: Der Espinosa-Pass mit 1150 Metern Höhe.

 

Ein neues Hobby haben wir auch für uns entdeckt: Stempel sammeln. Wir haben schon gemerkt, dass wir den Pilgerausweis wohl gar nicht brauchen werden, weil Tina Vornesitzer sich standhaft weigert, das Erlebnis Massenschlafsaal in einer örtlichen Pilgerherberge für günstige 5-8€ pro Nacht zu buchen. Schade eigentlich.
Trotzdem macht es uns riesig Spaß, Stempel in jeder möglichen Ortschaft -sei es in der Pilgerherberge, in der Bar oder in der Kirche- abzuholen. Sind halt doch Musterpilgerer,

Buen Camino!

Weiter mit der nächsten Etappe

Die Bildergallerie der Reisetage: