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Doppelscheibenbremse am Pino

Aus Bremslein mach Bremse

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An unserem HASE Pino war serienmäßig die Bremse „Louise“ von Magura verbaut, eine Bremse, mit der wir nie so richtig glücklich waren: Zum Einen scheinen diese Bremsgriffe die Überkopfmontage nicht so richtig zu mögen, so dass trotz regelmäßigem Entlüften nie ein klar definierter Bremspunkt zu erreichen war. Zum Zweiten war die Bremsleistung eher bescheiden. Das Hinterrad konnte man gerade mal so zum Blockieren bringen, die vordere Bremse war weit von diesem Punkt entfernt.

Das Pino in unserer Reiseausrüstung mit Anhänger, Gepäck und uns beiden wird vermutlich ein Gesamtgewicht von 240-250kg auf die Waage bringen. Für mich Grund genug, sich Gedanken über die Sicherheit beim Bremsen zu machen.

Naheliegend ist natürlich zuerst einmal die maximal erreichbare Verzögerungsleistung, klar. Wir wollen in Gefahrensituationen ja  schließlich keinen Meter Bremsweg verschenken.

Für Nicht-Radfahrer vielleicht nicht ganz so naheliegend ist aber auch die Dauerbremsleistung eines solchen Lastentransports. Nämlich dann, wenn man das vollbeladene Gefährt auf einer Passabfahrt oder kurvigen Bergabpassagen sicher bremsen will und die Bremsleistung über mehrere Minuten oder Kilometer konstant benötigt. Da fallen gut und gerne mal 1000 Watt konstant an… was eine normale Bremse schon um Faktoren überfordert. Es gibt genügend Berichte von Bremsausfall mit kochender Bremsflüssigkeit, von verzogenen, ausgeglühten Bremsscheiben, von geplatzten Reifen (bei Felgenbremsen) und sogar von angeschmolzenen Bremsscheiben.

Das Problem hat sich für uns wohl erledigt: Wir haben unser Pino mit Hilfe von Jürgen Steiner (SteinerDesign) umgebaut:

Unsere Monsterbremsen-Konfiguration ist jetzt

  • MacAir Doppelbrückengabel, Tandemversion, mit speziellem Achsschaft für das Pino in fetzigem Rot… man darf den Umbau ja auch sehen
    MacAir Gabel, TandemversionIMG_20160306_160626_small
  • Zwei Shimano XT8000 Scheibenbremsen. Eine rechts, eine links „überkopf“ montiert, jeweils an einer 180mm Bremsscheibe
  • über ein T-Stück von Magura werden diese beiden Bremsen mit einem Trecking-Bremsgriff angesteuert.
  • Ein Nabendynamo von SON mit beidseitiger Bremsscheibenaufnahme

Und das Ergebnis ist frappierend: Wenn wir jetzt einen langen Berg runterfahren habe ich von Anfang bis Ende eine sehr gute Bremswirkung und keinerlei Druckpunktverschiebung. Heiße Bremsen sind Vergangenheit… vor allem wenn man auch sinnvolles Intervallbremsen nutzt.

Und die Verzögerung auf Null ist der Hammer. Obwohl wir mit über 200kg unterwegs sind muss sich Tina Vornesitzer beim Bremsen jetzt richtig festhalten 🙂 🙂