Ein Lebenstraum von Nord nach Süd

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Svensby – Tromsø, hart im Wind

Svensby – Tromsø, hart im Wind

Den Ruhetag in Svensby haben wir ausgiebig genutzt, um im Blog zu schreiben, Wäsche zu waschen und die Beine hochzulegen. Genaugenommen können wir hier auch nicht viel mehr machen: Svensby hat keine Einkaufsmöglichkeit, keine Tankstelle wo wir unsere Lebensmittelvorräte hätten auffüllen können…. nur wenn die Bar am Campinplatz abends eine viertel Stunde für uns öffnet (um unsere Platzmiete zu kassieren) können wir ein/zwei Dosen Bier für den Abend kaufen -zum stolzen Preis von 70 Kronen (7,50€ !!!) pro Dose. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Der Wetterbericht für unseren nächsten Reisetag sieht nicht wirklich gut für uns aus, der angesagte Wind mit 30km/h und Böen bis über 50km/h wird uns für die ersten 30 Kilometer genau ins Gesicht blasen, dazu sollen ein paar Liter Wasser aus den Wolken fallen. So sind wir fast überrascht, als wir gegen 6 Uhr im Zelt aufwachen, Sonnenlicht sehen und keinerlei Wind am Zelt rascheln hören. Allerdings bleibt das ein kurzes Vergnügen, denn der nächste Regenschauer kündigt sich mit tiefem Rauschen an und das Zelt wird klatschnass und durchgeschüttelt, lange bevor wir es aus dem Schlafsack schaffen. Heute ist Nationalfeiertag in Norwegen und die Fähre Svensby – Breivikeidet fährt nur drei Mal, so dass wir keine Wahl haben und gar nicht auf gutes Wetter warten können. Wir nutzen die nächste Regenpause um zum ersten Mal in unserem Abenteuer unser Zelt nass einzupacken und stehen um 11:00 pünktlich an der Fähre.

Fähre fahren ist etwas tolles in Norwegen: Nachdem das Pino auf dem Autodeck mit Rokstraps festgezurrt ist kann man zwei Stockwerke höher in ein Cafe sitzen und drei gefühlte norwegische Nationalgerichte haben: Hotdogs, Waffeln mit Käse und Kaffee gibt es anscheinend in JEDEM Kiosk und in jeder Tankstelle.

So gönnen wir uns die kleine Henkersmahlzeit auf dem Schiff bevor wir in Breivikeidet das Pino gegen den Wind vom Schiff schieben und uns in den Kampf mit dem Wind und dem angesagten Niederschlag werfen. Eigentlich gibt es für uns ja keinen Grund, deswegen zu jammern, wir hatten -genau genommen- bis heute geniales Glück mit dem Wetter und konnten sogar am Nordkapp bei 13°C und schönstem Sonnenschein schwitzen. Ist eben heute kleiner Zahltag und wir dürfen auch mal an anderem Wetter schnuppern. Unsere Reise wäre ja kein Abenteuer wenn man nur im T-Shirt bei lauem Rückenwind den Berg runter rollen dürfte!

Inzwischen haben wir gelernt, dass es in Nordnorwegen eigentlich keine ebenen oder flachen Straßenabschnitte gibt. Die vermeintlich flachen Abschnitte an den Fjorden entlang sind in Wirklichkeit lange wellige Abschnitte, in denen sich Hügel mit 20-50 Höhenmetern und 4-7% Steigung aneinander reihen. So wechseln wir die Gänge im Kilometerrythmus zwischen dem höchsten Gang bergab in den kleinsten Gang bergauf. Obwohl: Heute zwingt uns der Wind bergab trotz kleinem Gang in die Pedale, damit wir bergauf wieder im Kleinsten kämpfen können. Dass die hintere Bremse zu schleifen beginnt und -zumindest vermeintlich- zusätzliche Kraft einfordert zehrt zusätzlich an den Nerven: eine schlecht eingestellte Schaltung oder ein Quitschen oder Schleifen am Rad gehört zu den Dingen, die Udo Hintensitzer in Minutenfrist jede Laune komplett versauen können und drohen sich im Extremfall zur Ehekrise auszuweiten. Also machen wir auf halber Strecke eine Werkstattpause, laden unser Gepäck ab um die Bremse zu prüfen und -zum Glück- wieder besser eingestellt zu bekommen.

So erreichen wir nach knapp 3 Stunden Gegenwind, etwas Graupelschauer und deutlich weniger Regen als vorhergesagt den Knickpunkt unserer Tagesetappe und dürfen ab jetzt mit Rückenwind nach Tromsø rollen. Super: Wir verbringen die heutige Nacht wieder bei Bjørn und Hilde, wo wir schon unsere erste Nacht auf dem Hinweg zum Nordkapp übernachten durften. Many thanks again to you and your family: We did quite enjoy your kind hospitality and our stay in your house!!!

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… leider fällt die Bildergalerie für diesen Reisetag kurz aus, sorry: An den Radetappen, bei denen dicke Handschuhe zum Basisequipment gehören ist die Lust, anzuhalten und Fotos zu machen eben deutlich reduziert. Außerdem will ja Keiner Fotos von Wäldern oder Fahrrädern im Regendunst sehen 🙂

 

Vier Tage, drei Pässe, 3200HM

Vier Tage, drei Pässe, 3200HM…

Heute ist Ruhetag, richtig echter Ruhetag! Draußen hängen die Wolken niedrig, es ist windig bei ungefähr 8°C und es regnet immer wieder ein bisschen. Bereits gestern hatte das Wetter und die leeren Beine schon dringend für diesen Faulenztag plädiert und so sitzen wir die meiste Zeit des Tages in einer 2*3m Gemeinschaftsküche auf dem -komplett leeren- Campingplatz Svensby und faulenzen. Vermutlich ist es spannender, wenn wir vier Tage zurückspringen:

Der letzte Blogeintrag stammt noch aus Alta mit tropfender Nase, das wir am Donnerstag, 12.05. mit vollbepacktem Pino verlassen haben. Die Campingplatzbetreiber wollten unbedingt noch ein Foto mit uns und vollem Kampfgepäck machen und so radeln wir noch eine Platzrunde fürs Archiv und gewöhnen unsere Beine wieder an die Pedalbewegung.

Die Strecke in Richtung Süden -die E6- führt uns nochmal am Alta-Museum vorbei und wird uns jetzt über einige zehn Kilometer am Altafjord entlangführen. Mit Ausnahme der Tunnel: Die norwegischen Tunnelbauer scheinen Radfahrer während des Tunnelbaus vergessen zu haben und dafür -als sie ihnen wieder eingefallen sind- ein Schild mit „Fußgänger/Radfahrer verboten“ aufgestellt zu haben.

Den ersten Tunnel dieser Art dürfen wir wir kurz vor dem Kåfjord umfahren, was hier wirklich ein Gewinn ist. Die Runde um 600m Tunnel und Hauptstraßenbrücke ist gute 10 Kilometer lang und führt uns durch schöne Wälder, an einem aufgestauten Fluß entlang, der sich gerade bemüht, sein restliches Deckeis talwärts treiben zu lassen und an einem herrlichen Wasserfall vorbei. Die norwegischen Tunnelbauer wissen anscheinend ganz genau, was sie machen.

Neben den Tunnels haben wir es auch an mehreren Baustellen mit den norwegischen Straßenbauern zu tun: Insgesamt drei Mal stehen wir vor einer Baustellenampel und kämpfen uns über die unvermeidlichen, geschotterten Extrasteigungen wenn eine Ersatztrasse an der Baustelle vorbei am Hang entlangführt. Dafür sind auf dieser Strecke einige Ahhhs. und Ohhhs versteckt, da sich der Fjord bei tollem Wetter in einem fantastischen Blau präsentiert, siehe Diashow.

Die erste Etappe nach Rücken/Hals/Nase wollen wir nicht zu lange machen, nach 53km haben wir schon wieder 740HM gesammelt und nehmen deshalb das erstbeste Birkenwäldchen ohne Häuser drumrum für unseren Zeltplatz. Es fühlt sich immer noch ein bisschen ungewohnt an, das Zelt einfach „irgendwo“ aufzustellen, uns unser Abendessen zu kochen und die Nacht zu verbringen. Dafür hören wir den ganzen hellen Abend den heimischen Vögeln zu: Wasseramseln, Raben, Bachstelzen, Möven, irgendeine Entenart sind gerade paarungswillig und suchen sich lautstark den passenden Partner dafür. Jedenfalls verbringen wir eine ansonsten ruhige Nacht, kaum 50m von der wenig befahrenen Straße weg. Um uns herum nur vereinzelte Schneefelder, Dachshöhlen (oder Vielfraß-Höhle?) und ganz wenige Stechmücken, denen es für den echten aggressiven Angriff anscheinend noch zu kalt ist.

Am Freitagmorgen hat die Sonne schon morgens um 7:00 Kraft und wir kochen uns unseren Frühstückskaffee in „unserem“ Wäldchen. Den Tag gehen wir ganz langsam an und brauchen wieder unsere typischen 2 Stunden, bis wir alles für die Weiterfahrt gepackt haben. Vielleicht gehen wir es auch langsam an, weil auf der heutigen Etappe unser erster „Pass“ mit 260 Höhenmetern ansteht. In Naviki sehen wir für diese Strecke eine durchgehende Steigung mit 5-7%, ein Stück weit sogar 8% angekündigt, was in uns schon ein bisschen Respekt weckt. Zu nahe ist noch die Erfahrung, wie sich untrainierte Beine auf einem 250kg-Gespann an den Steigungen zum Nordkapp angefühlt haben. Direkt vor dem Berg finden wir in Langfjordbotn noch einen Coop, decken uns mit Müsliriegeln ein und kaufen noch eine Flasche Cola und zwei Dosen Bier für den Abend… nicht dass wir zu wenig Balast in der Steigung haben.

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Eine Stunde später stehen wir dann glücklich und platt auf der Passhöhe und schauen auf den Kvænangenfjord im nächsten Tal: Wer mit dem Rad schon (echte) Pässe gefahren ist, kennt dieses Gefühl der inneren Zufriedenheit und des Stolzes bestimmt. Den Berg hinunter schieben uns die 250kg superschnell in Richtung Tal, nur wegen einer Herde Rentiere auf der Straße müssen wir einmal kräftig herunterbremsen. Die Doppelscheibenbremse möchte Udo Hintensitzer jedenfalls schon jetzt nicht mehr missen.

Unten im Tal sehen wir einen netten Schmelzwasserfall und füllen unsere Thermoskannen nochmals mit Wasser voll. Hey, da!!! An dem Schneefeld schrecken wir ein Hermelin auf, das sich noch zwei Mal zu uns umschaut bevor es im Gebüsch verschwindet. Es hat jetzt im Mai den weißen Winterpelz schon fast verloren und zeigt einen graubraunen Rücken. Leider sind wir viel zu langsam, um in der kurzen Zeit eine der beiden Kameras startklar zu bekommen.

Also rollen wir noch einige Kilometer weiter, bis wir den winzigen Campingplatz Sekkemo oberhalb des Fjords anrollen, unser Zelt aufstellen und eine heiße Dusche genießen. Zu dumm, dass wir für das warme Wasser hier 10 Kronen einwerfen müssen und recht wenige Münzen haben: Die verdiente AUSGIEBIGE heiße Dusche verkürzt sich dadurch erheblich. Das Bier, das wir immerhin über unseren ersten Pass getragen haben, schmeckt dafür extra lecker und nebenbei schauen wir uns das Höhenprofil der nächsten Tage, von hier bis Olderdalen, an… die Campingplatznachbarn in ihrem Wohnwagen haben uns vor den nächsten beiden „Bergetappen“ gewarnt.

Für Samstag planen wir also die erste der beiden Spitzen, 400HM (wieder ~5-7% durchgängige Steigung), könnten danach noch einige Kilometer am Fjord entlangrollen um direkt vor der wirklich heftigen Steigung (gut 8% und 240HM) auf dem Campingplatz Storslett noch eine Nacht auszuruhen.

Die Planung funktioniert zuerst einmal recht gut, unsere bereits müden Beine können sich mit den ersten 400HM ganz gut arrangieren und so stehen wir 2 Stunden später endorphingeschwängert auf der Passhöhe. Hier oben liegt der Schnee an einigen Stellen noch meterhoch und gleichzeitig sieht der Fjord unten mit blauem und teilweise türkisfarbenem Wasser fast schon mediterran aus.

Trotzdem sind wir wirklich platt, als wir in Storslett einrollen -man muss wissen, dass auch die „ebenen“ Strecken in Norwegen eigentlich rollende Hügel sind, die uns öfters in Kriechtempo im niedrigsten Gang zwingen-. Supermarkt? Fehlanzeige! Heute ist Samstag vor Pfingsten und alle Geschäfte haben seit zwei Stunden geschlossen. Die kurzfristige Rettung ist die Tankstelle, wo wir uns mit Hotdog, Gummibärchen, Cola und Kaffee dürftig verpflegen. Nächste Fehlanzeige: Der eingeplante Campingplatz Storslett ist seit Jahren geschlossen und wir finden absolut keine Wiese, in die wir unser Zelt stellen könnten. Deshalb haben wir keine andere Wahl als uns die nächste Spitze (240HM, 8%) mit unseren ohnehin schon zittrigen Beinen hochzukämpfen. Um die nächste Pleite jetzt aber ganz sicher zu verhindern rufen wir beim nächsten Campingplatz schon von hier oben aus an und lassen uns bestätigen dass er offen hat…. Er hat.

Für die Campingplatzbetreiberin sind wir die ersten Gäste in 2016 und sie hängt für uns sogar noch eine deutsche Fahne an den Masten neben der Norwegischen, welch ein Willkommen. Wir futtern unseren halben Küchenkoffer leer, bauen das Zelt auf und schlafen wirklich extrem platt bis zum nächsten Morgen durch.

Sonntagsetappe… eigentlich zum Vergessen. Die Beine hätten den Ruhetag jetzt schon hoch verdient und wir sind auch mental schon ziemlich leer… allein der schlechter werdende Wetterbericht treibt uns dazu, noch eine Etappe dranzuhängen. Heute ist der erste Tag, an dem wir in Norwegen ein paar Tropfen Regen abbekommen, bisher waren wir ja von blauem Himmel mehr als verwöhnt. Außerdem wird der Wind garstiger und wir beschließen im Konsens, das Schild „Campingplatz 5km“ anzunehmen und die Etappe mit 56Kilometern zu beenden. Jetzt ist ein Ruhetag, Wäsche waschen, ausgiebig Duschen (ohne Münzen) und eine kleine Gemeinschaftküche angesagt, siehe oben.

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Die Bilder des Tages (Klick für Diashow):

Fähre Olderdalen Schneehase in Sekkemo Austernfischer Campingplatz Sekkemo

Nach Rücken kommt Hals, dann Nase

Nach Rücken kommt Hals, dann Nase

Nach zwei Tagen Rückenschonung in Olderfjord können wir uns die leichte Etappe von Olderfjord nach Skaidi (25km, 300HM) schon wieder zumuten. Das Skaidi-Hotel hat gute Bewertungen auf tripadvisor und liegt preislich nicht weit von der Hütte auf dem Campingplatz entfernt. Außerdem kommen nach Skaidi gut 85km Strecke über Land ohne rückenfreundliche Camping- oder Hotelgelegenheit…. also müssen wir diesen Zwischenstopp in unserem aktuellen Zustand ohnehin einplanen.

Diese Etappe beginnt mit einem kurzen steilen Stück und hebt sich zügig vom Meeresniveau aus Olderfjord ab. Danach folgt die Straße durch lichte Birkenwäldchen -finnmarktypisch mit großem Abstand zwischen den Bäumchen-, vorbei an noch gefrorenen Seen und steigt auf gut 250m Höhe an ohne dass wirklich steile Stücke dabei sind. Es macht uns richtig Spaß, wieder auf dem Rad zu sitzen, die ersten Vögel des nordischen Frühlings zu hören und zwischen den Bäumen nach schönen Ausblicken und heimischen Tieren zu spähen. Ein ELCH… wäre jetzt mal schön zu sehen 😉

Knapp zwei Stunden dauert diese Etappe und wir genießen die eine Nacht im Hotel. Naja, Genießen bleibt heute Nacht zwiespältig. Das Hotelzimmer ist super, aber nach halbkuriertem Rücken folgt bei Udo Hintensitzer jetzt Hals (kratzig) und Nase (verschnupft) und weil sich die Sympthome in der Nacht zu einer handfesten fiebrigen Erkältung auswachsen ist an ein Weiterradeln -speziell einer 85km-Etappe ohne Hotelgelegenheit unterwegs- nicht zu denken.

Spontane Planänderung:

Wir packen kurzerhand Pino, Anhänger und Gepäck in den Überlandbus nach Alta und nehmen dort auf einem Campingplatz eine Hütte bis wir Hals-und-Nase auskuriert haben.

Lieber jetzt einen zusätzlichen Tag Erholung einbauen und sicher über den Berg sein anstatt zwei/drei Tage später vielleicht für Wochen außer Gefecht zu sein. Bus war sicherlich die richtige Entscheidung, unterwegs sehen wir aber, dass wir eine ganz besondere Etappe verpassen: Der Fluß Repparfjordelva begleitet hier für einige Kilometer die Straße nach Alta und er trägt zu unserer Jahreszeit Unmengen von Eisschollen mit sich in Richtung Meer.
Unterwegs passieren wir einen Rastplatz mit mächtigem Wasserfall… wären wir hier mit dem Pino vorbeigekommen hätten wir mit Sicherheit eine tolle Mittagspause verbracht. Dazu noch eine Hochebene mit gerade antauenden Seen, Schneeflächen wechseln sich mit bereits schneefreien Flächen ab.

In Alta beziehen wir unsere Hütte auf dem Campingplatz, machen noch einen Spaziergang am Fluss Altaelva – einem der lachsreichsten Flüsse Norwegens- und… verlassen die Hütte danach für zwei Tage fast nicht mehr. DSCN4879-bearbeitet

Erst am dritten Tag fühlen wir uns wieder fit genug für den ersten Ausgang und schauen uns das Alta-Museum in Hjemmeluft an.

Dort wurden in den 70er Jahren bedeutende Felszeichnungen gefunden, die zum Teil 2000 Jahre alt, zum Teil sogar 7000 Jahre alt sind. Diese Ritzarbeiten im Fels wurden zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt und beeindrucken den Besucher wirklich. Auf einem Rundgang durch das Freilicht-Museum über etwa 3km erfährt man viel über die verschiedenen Motive und die Beweggründe der Zeichner, wie sie von Historikern heute vermutet werden. Ganz nebenbei hat man auf dieser Wanderung traumhafte Ausblicke auf den Altafjord, den wir auf der nächsten Radetappe noch lange in Richtung Westen/Süden begleiten werden.

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Die Bilder aus diesen Tagen (anklicken für Diashow):

Nordkapp – Olderfjord… und Zwangspausen

Nordkapp – Olderfjord… und Zwangspausen

Seit unserer Zeltübernachtung am Nordkapp sind inzwischen ein paar Tage vergangen. Zeit, das zusammenzufassen und ein paar neue Fotos zu posten. Aber von Anfang an:

Zelt am Nordkapp

Der Morgen am Nordkapp beginnt, wie der Abend aufgehört hat…. genaugenommen war es dazwischen ja auch gar nicht dunkel. Es ist strahlendes Wetter, wir haben kaum Wind und kochen unseren Frühstückskaffee vor dem Zelt. Dank Webcam am Nordkapp können uns unsere Familien mit einem 15-minütig aktualisierten Standbild beim Frühstücken zuschauen. Später tauschen wir noch Videoszenen von zu Hause und vom Nordkapp per Skype aus. Tolle Technik, und gibt uns beiden das gute Gefühl, dass daheim alles ok ist und wir dort nicht gebraucht werden.

Toll an diesem Trip ist, dass wir Zeit haben, und so genießen wir den Kaffee in aller Ruhe, bauen das Zelt ganz gemütlich ab und schreiben noch unsere Postkarten im Nordkapp-Besucherzentrum bevor wir kurz vor 12:00 endlich wieder auf dem Weg sind. Die Höhenmeter nach Honningsvag kennen wir ja inzwischen und wir bemühen uns, unsere Kräfte für die Schiebeetappen einzuteilen.

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Die Nacht verbringen wir dann in der Jugendherberge Honningsvag und genießen…. die warme Dusche und das saubere Bett.

Per Hurtigruten geht es eine Etappe zurück nach Havoysund, es ist wieder die Kong Harald, die uns im Morgennebel um 6:15 abholt und uns zwei Stunden später wiederum im Morgennebel in Havoysund ausspuckt.

Kong Harald im Nebel

Im Nebel wirkt Havoysund heute wie ein verschlafenes Fischerdörfchen an einem kleinen Fjord. Vermutlich wacht es an Wintertagen zwei bis drei Mal täglich auf, wenn sich ein Hurtigrutenschiff per Signalhorn anmeldet. Im Sommer dürften sich allerdings sehr viel mehr Touristen einfinden, denn Hayoysund liegt am Ende einer ausgezeichneten Landschaftsroute und beherbert auf dem nördlichsten Teil der Landzunge das Arctic View Cafe, das einen phantastischen Blick auf das Nordmeer bieten soll. Eigentlich hatten wir uns die 5 Kilometer zu diesem Cafe fest vorgenommen, aber nachdem wir auf der Nordkappinsel gesehen haben, wie matschig frisch freigetaute Feldwege aussehen und das Cafe ohnehin noch im Winterschlaf ist, ändern wir unseren Plan und fahren direkt in Richtung Süden los.

Nur 5 Kilometer nach Havoysund verlässt uns der Nebel und zeigt uns, warum diese Straße eine der schönsten in Nordnorwegen, gerade auch in dieser Jahreszeit, sein muss: Die Landschaft gibt hier von Schneefeldern, gerade freitauenden Seen, Bergbächen, Wiesen bis hin zu schroffen Felsen wirklich alles her. Ziemlich regelmäßig müssen wir anhalten um zu schauen, Fotos zu machen… und das Wasser direkt aus den Schmelzwasserbächen zu trinken. Es ist bestimmt eine Einbildung, dass dieses Wasser wirklich genial frisch schmeckt. Vielleicht ist es aber einfach die beeindruckende Umgebung, die den Geschmack mit steuert.

Der Rastplatz Selvika an der Havoysund Landschaftsroute

Unser Rastplatz für die Mittagspause ist Selvika, wo sich der norwegische Sinn für Architektur zeigt. Es gibt in Norwegen einige schöne Bauten an Rastplätzen, die sich besonders in die Landschaft einfügen sollen. Hier in Selvika ist das auf jeden Fall gelungen. Eine kleine Rentierherde leistet uns beim Mittagessen in wenigen Metern Entfernung Gesellschaft. Am liebsten würden wir hier übernachten, aber dafür ist es nach grade mal 20 Kilometern doch noch zu früh. Also rollen wir weiter und suchen uns erst gegen Abend einen Platz für unser Zelt abseits der Straße.

Auch weil es windig wird, verbringen wir den Abend nach dem Essen im Zelt, packen die Gitarre aus und singen ein bisschen. Gut dass das so weit in der Wildnis war, das erste Mal seit Jahren eine Gitarre auszupacken hätte andere Ohren ziemlich leicht beleidigen können. So haben wir schlimmstenfalls Rentiere und Elche verjagt.

Der nächste Morgen dasselbe Spiel wie immer: wir bummeln ziemlich lange beim Aufstehen und Frühstücken, so dass es gegen 11:00 geht als wir das Pino gepackt haben und zurück zur Straße schieben. Ready to go!

Tina Vornesitzer will vor dem Losfahren noch mit ihren Mitarbeitern telefonieren, die Zeit nutze ich, um die Schaltung des Pino nachzustellen. Zumindest, es zu versuchen. Ich verstelle am Schaltzug der Schaltung, hebe das Hinterrad des vollbepackten Pino mit der rechten Hand an um -gebückt- mit der linken Hand gleichzeitig das Pedal eine Umdrehung zu drehen. Ziemlich kurzsichtige Aktion, findet mein Rücken: Ich bekomme das Pedal zwar gedreht, allerdings klemme ich mir zeitgleich einen Nerv in Wirbelnähe ein. Von außen betrachtet vielleicht lustig, wie ich in den nächsten Sekunden versuche, wieder aufrecht zu stehen… beim Gedanken, dass wir 150 Kilometer vom nächsten Krankenhaus weg sind und dass mein Rücken so wohl weder Zelt aufbauen noch darin schlafen möchte hält unsere Freude trotzdem in Grenzen.

Was bleibt uns übrig? Zum Glück ist der Straßenabschnitt abschüssig, so dass wir es schaffen, vorsichtig loszurollen. Trotzdem bereiten wir uns schonmal drauf vor: Wenn wir so anhalten müssen haben wir gute Chancen umzufallen wie ein Sack Reis, wenn ein Berg zu steil zum Hochradeln wird haben wir keine Chance, das Pino hochzuschieben. Mit viel Glück kann ich so vielleicht eine Straße hochgehen, schieben müsste Tina Hintensitzer aber ganz alleine. So radeln wir für die nächsten 20km mit halber Kraft weiter bevor wir -an einem abschüssigen Stück- das erste Mal vorsichtig anhalten. So lange ich sanft trete und die Rückenneigung nicht verändere geht’s eigentlich ganz ok. Leider können wir auf der nach wie vor schönen Strecke jetzt keine Fotostopps mehr einlegen und radeln durch bis Olderfjord, wo wir auf dem Campingplatz eine Hütte für die nächsten drei Übernachtungen buchen um dem Rücken Zeit zur Regeneration zu geben. Aber immerhin haben wir hier gutes WLAN und können die zweitägige Zwangspause nutzen um emails, facebook und diesen Blog auf aktuellen Stand zu bringen.

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Die Bilder aus diesen Tagen (anklicken für Diashow):

Auf zum Nordkapp

Auf zum Nordkapp

Mageroya - Nordkappinsel

Der Hype um das Nordkapp als nördlichster Punkt Europas ist eigentlich ein künstlicher. Weder ist das Nordkapp der nördlichste Teil Europas (der ist nämlich auf Spitzbergen zu suchen), noch ist das Nordkapp der nördlichste Teil von Festlandeuropa. Der liegt wiederum einige Kilometer östlich auf der Halbinsel Nordkinn, während das Nordkapp ja auf der Mageroya-Insel liegt. Und nicht mal dort ist das Nordkapp Spitzenreiter, da eine westliche Landzunge der Insel, Knivskjelodden, sich noch ein bisschen weiter nach Norden reckt.

Genug schlecht gemacht. Wenn wir von Nord nach Süd fahren wollen haben wir uns nicht die Nordkinn und Cordoba rausgesucht, sondern Nordkapp-Gibraltar. Sonst hätten wir die Hälfte der 7 Monate vermutlich damit verschwendet, den Reisebekanntschaften von den geographischen Feinheiten oben zu erzählen. Ganz abgesehen davon, dass Nordkapp-Gibraltar besser klingt und man uns andernfalls als Erbsenzähler eher uninteressant finden würde.

Zurück zum Nordkapp. Das Nordkapp ist ein wirklich schöner Aussichtspunkt auf das Nordmeer, liegt auf einem Felsplateau gute 300m über dem Meer und ist schon alleine deshalb ein toller Wegpunkt um eine Reise zu beginnen oder dort enden zu lassen.

Für uns heißt die erste Fahrradetappe Honningsvag zum Nordkapp, wo wir zuerst über sanfte Wellen aus der Stadt nordwärts rollen. Da!!! Im Fjord, kaum 50m vom Ufer weg, schwimmt irgendwas Schwarzes, einen Moment lang halten wir das für Müll oder Treibgut. Bis das Treibgut seine Rückenflosse zeigt und in eleganter Delphinmanier in einem Schwung abtaucht. Wir können es nicht sicher erkennen, sind aber der Meinung, dass die Tiere hier im Fjord zwei kleine Schweinswale sein müssen und schauen ihnen 10 Minuten lang begeistert zu.
Zwei Schweinswale begrüßen uns im Fjord.

Kurz später geht es die ersten 200 Höhenmeter nach oben und wir stellen fest, dass Radtraining im Winter eine gute Investition gewesen wäre. Steigungen bis 5% schaffen wir mit unserem Lastentransport schon, alles was darüber geht lässt uns über kurz oder lang verzweifeln. Und hier sind 7-9% ziemlich oft der Fall, so dass wir an unserer Tandemschiebetechnik feilen: Schon zuhause hatten wir das Seil mit zwei Griffen aus Gartenschlauch genau für diesen Zweck eingeplant und nehmen diese Steigungen jetzt mit Tina als Zugpferd vorneweg und mit mir als Schiebung am Pinolenker. Foto folgt bei Gelegenheit 🙂

Laaaaange Steigung, Mittagspause!

Laaaaange Steigung, Mittagspause!

Da vorne sehen wir das Nordkapp zum ersten Mal.

Da vorne sehen wir das Nordkapp zum ersten Mal.

Jedenfalls sind wir gesegnet platt, als wir nach 35 Kilometern und 850 Höhenmetern das Nordkapp erreichen und zufrieden mit Wetter und Aussicht unser Zelt aufstellen.

Zeltplatz am Nordkapp

Die ersten besonderen Menschen treffen wir gleich hier: Wie gesagt fangen manche Geschichten hier am Nordkapp an, manche hören hier auf. Wir treffen hier Dave Chamberlain, der hier einen mehrjährigen Lauf (65.000km!) um die Welt startet. Von hier nach Göteborg, dann Island, dann Neufundland, USA, Mexiko, Südamerika. Zu Fuß, #hugrun, Instagram @run_our_world. Begleitet wird er die ersten drei Wochen von Morgan Rhys, der uns über unseren Plan Video-interviewt und das auf seine Seite stellen will Instagram @Rhysmorgan_images.

Außerdem noch einen Wanderer aus Australien, der von hier aus auf dem Fernwanderweg E1 nach Sizilien wandern will, www.dotze1adventure.com

So verfliegt die Zeit, bis die Sonne dann wirklich spektakulär untergeht. Der Himmel bekommt ein ganz sanftes Rot mit Lilatönen und auf dem Meer -300m unterhalb von uns- kriechen helle Nebelschwaden von Norden auf uns zu.

Sonnenuntergang am Nordkapp

Ziemlich müde und zufrieden entern wir gegen 23:00 das Zelt, obwohl es immer noch hell ist und schlafen auch recht bald tief ein.

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Die Diashow des Reisetages (klick zum Starten):

Dave startet hier seinen 65.000km Lauf um die Welt! #hugrun

Dave startet hier seinen 65.000km Lauf um die Welt! #hugrun

Pino am KappNordkappSonnenuntergang NordkappStartfoto

Fjordblick auf Mageroya

Fjordblick auf Mageroya

2016-04-29 – Anreise zur Nordkappinsel

2016-04-29/30 – Anreise zur Nordkappinsel

Freitag früh, 2:30, der Wecker klingelt. Draußen vor der Haustür steht schon der Miettransporter, in den wir unser HASE Pino, den Anhänger und zwei große Kartons für die Anreise zum Nordkapp gepackt haben. Vom Pino sind die empfindlichen Teile wie Schaltung, Vorbau, Lenker abgebaut und sicher in den Kartons verstaut, wir wollen ganz sicher sein, dass alles heil in Norwegen ankommt.
Alles gepackt, fertig für die Reise

Irgendwie fühlt sich das Ganze für uns immer noch ganz surreal an: Wir wollen wirklich heute wegfahren und sieben Monate lang unterwegs sein? Nö: Uns ist zwar klar, dass wir jetzt zügig frühstücken müssen damit wir rechtzeitig in München auf dem Flughafen einchecken können, dass danach der Lieferwagen zum Abgabeort gebracht werden muss. Nicht wirklich klar ist, dass wir jetzt viel Zeit für unseren Traum haben werden… aber das kommt sicher noch nach.

Ein paar Tränchen fließen dann doch bei uns beiden, als wir uns von unseren Jungs verabschieden und uns mit dem Transporter auf den Weg machen. Die nächsten Stationen sind Flughafen München -das Einchecken eines so großen Tandem mit Hänger und zwei mächtigen Kartons ist kein Standardvorgang hier und dauert mit zwei/drei telefonischen Rückfragen eine gute Stunde-, Mietwagenabgabe in Freising, Rückfahrt zum Flughafen per Taxi…. und zweites Frühstück in der Lounge im neu-eröffneten Terminal K.
Einchecken in MUCPino beim Beladen

Wir sind sehr entspannt, sogar noch, als sich herausstellt, dass unser Flugzeug nach Oslo einen technischen Defekt hat und wir dank dieser Verspätung den Anschlussflug in Oslo nicht bekommen werden. Vielleicht zeigt sich daran, dass wir uns mental schon auf ewig scheinende 7 Monate einstellen und gar keinen Grund haben, wegen ein/zwei Stunden hektisch zu werden. Gleich in München buchen wir uns also auf einen späteren Oslo-Tromsö Flug um, schauen vom Terminal aus beim Beladen des Ersatzfliegers zu und sind gute 6 Stunden später im Landeanflug auf Tromsö. Wir haben nach der Umbuch-Aktion beide keinen Fensterplatz, sehen aber trotzdem… SCHNEEBEDECKTE BERGE BIS AUF MEERESHÖHE. Ohoh: Wir bekommen beide Muffensausen, dass ein Radreisestart Anfang Mai doch ein ganz schönes Risiko von heftigen Wintereinbrüchen mit den zugehörigen Radlerzwangspausen in sich birgt.

Schneebedeckte Berge um TromsöPino Montage am Flughafen Tromsö

In Tromsö bauen wir das Pino Tandem in einer ruhigen Ecke des Flughafens zweistündig wieder zusammen, erschrecken heftig, wie sich unser Gespann mit 250kg Abfahrgewicht beim Fahren anfühlt, aber stellen dafür glücklich fest, dass schneebedeckte Berge und T-Shirt-Wetter manchmal Hand-in-Hand gehen.
Den Abend und die Nacht verbringen wir bei einem wunderbaren Abendessen und anregenden Gesprächen bei unserer Gastgeberfamilie aus warmshowers -THANK YOU VERY MUCH, H.&B.- , die letztes Jahr auch vom Nordkapp nach Gibraltar geradelt sind.
Der Ausblick vom Storsteinen auf Tromsö.... Geniales Wetter

Die Kong Harald aus der Hurtigrutenflotte fährt erst abends um 18:30, und so haben wir noch jede Menge Zeit, dem Tipp unserer Gastgeber zu folgen, mit der Fjellheisen Seilbahn auf den Berg Storsteinen zu fahren und drei Stunden einfach den Ausblick, das schöne Wetter und das Loslassen zu genießen. Es fühlt sich immer noch nicht wie ein ganz langes, großes Abenteuer an, aber die Entspannung ist bemerkenswert: Minuten oder Stunden zählen anscheinend gar nicht mehr weil wir gefühlt unendlich viel Zeit vor uns haben.
Zwei große Fahrzeuge: Pino und Kong Harald nach Honningsvag

Der Schiffstransfer per Hurtigruten dauert etwa 17 Stunden durch die Nacht, in der zwar die Sonne für 3 Stunden weg ist, es auf den Sofas der Deckspassage aber trotzdem nicht dunkel wird. Dementsprechend müde sind wir, als wir am späten Vormittag auf der Nordkappinsel in Honningsvag vom Schiff gehen. Jetzt geht’s richtig los…

Weiter zum nächsten Tag: Auf zum Nordkapp

Die Bilder von heute (anklicken für Diashow):
Pino eingecheckt... jetzt kanns dann losgehenDas 250kg-Gespann, wir können los Blick auf Tromsö Insel und die Eismeerkathedrale (neben der Brücke)

Amundsen-Denkmal in Tromsö Auf der Kong Harald unterwegs zur Nordkappinsel Überfahrt von Tromsö zur Nordkappinsel.... noch viel Schnee Hübsche Gläser haben die hier. Wir wollen jetzt dann von rechts oben nach links unten.Sonnenuntergang... aber so hell bleibt's bis zum Sonnenaufgang.

Das Zelt für die Radreise

Das Zelt für unsere Radreise ist kein Neukauf, wir verwenden dieses Zelt schon ein paar Jahren.

Unsere Anforderungen an das Zelt waren beim Zeltkauf:

  • großzügige Apsis (Vorzelt) um darin auch kochen zu können wenn es regnet
  • leichte Bauweise, kleines Packmaß
  • auch bei stärkerem Wind noch problemlos aufbaubar, Tunnelzelt
  • großzügig in der Grundfläche. Wir verwenden ein 3-Personenzelt für uns Zwei, weil wir damit keine Probleme mit Gepäck haben und bei Regen noch jede Menge Platz zum Ein/Auspacken haben.
  • großzügige Lüftungsöffnungen um das Trocknen zu beschleunigen

Wir haben uns dann für das Helsport Fjellheimen Camp 3 in Verbindung mit einem Footprint entschieden:

Radwandern in Spanien

Radwandern in Spanien

3-Mann Zelt... oder Mann-Frau-Hund-Zelt

3-Mann Zelt… oder Mann-Frau-Hund-Zelt

Stabiler Ständer für Gaskocher

Schön…. wenn man Zugriff auf einen Multec 3D-Drucker hat:

Für den stabilen Stand unseres Kochers habe ich leichte Beinchen konstruiert. Die Beine werden einfach zusammengesteckt und an die Gaskartusche angeklipst. Gesamtgewicht 27g, sollten wir in unserem Gewichtsbudget für die Reise noch unterbringen 🙂

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Kartuschenbeinchen

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… zusammengeklipst

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An der Kartusche

Trockenübung Packen

Sind ja noch über 10 Monate bis wir losradeln wollen… aber irgendwie wollen wir schon ganz allmählich ein Gefühl dafür bekommen was alles mitkommen muss, was in welche Tasche passt, welche zusätzlichen Packtaschen wir noch brauchen.

Außerdem haben wir ein Riesentalent darin, Dinge zu vergessen oder zumindest im Sammelsurium der Packtaschen niemals wiederzufinden. Deshalb dokumentieren wir die Inhalte sicherheitshalber gleich mal mit Fotos 🙂

 

Erste Trockenübung: Zelt- und Übernachtungszubehör
Sortiert wird nach

  • darf auf keinen Fall nass werden (Schlafsäcke, Luftmatratzen)
  • muss auch nass verpackt werden können (Zelt, Footprint)
  • darf zur Not nass werden

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Im Seesack sind die Schlafsäcke verstaut, da passen die beiden Luftmatratzen lässig mit rein. Zelt, Zelt-Footprint bekommt eine eigene Tasche, Kopfkissen müssen ihren Packort noch suchen.

 

Zweite Trockenübung: Der Kleiderschrank einer Frau

Schon ein Stück schwerer: Wo soll das alles hin? Dabei ist da noch nicht einmal das Schminkköfferchen mit dabei 🙂

Sortiert: Ganz rechts die Kleidung, die beim Radeln am Mann/Frau ist, Mitte alles was in die Klamottentasche muss, links die Regenklamotten, auf die wir unterwegs Zugriff haben müssen und die deshalb in eine separate Tasche kommen müssen.

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Zauberei: Die mittlere Sektion passt klaglos in die goße Ortlieb Packtasche. Erkenntnis: Damit man das ’schwarze Loch‘ Ortliebtasche einigermaßen in den Griff bekommen kann, ohne sich am Wühltisch zu fühlen, sind zusätzliche ultraleichte Beutel für Unterwäsche, gebrauchte Klamotten und Waschzeug/Badezeug nötig.

 

 

Planung, erste Etappe

31. Mai 2015

Neben vielen Gedanken um Ausrüstung versuchen wir zur Zeit auch, die Route zu finden. Weil Anfang Mai am Nordkapp doch noch ziemlich widriges Wetter lauern kann und diese Radetappen doch recht hart werden können, kreisen die meisten Gedanken um Nord-Norwegen, die Finnmark.

Trotzdem kommt auch die weitere Route nicht zu kurz… immerhin wollen 7 Monate Sabbatical gefüllt werden. Die folgende Karte zeigt die grobe Routenplanung:

  • Start: Klar, Nordkapp
  • Danach über Tromsö auf die Lofoten, die wir bis zum letzten Zipfel ausreiten wollen
  • Fähre nach Bodo, und weiter an den Fjorden entlang bis etwa Trondheim. Abstecher nach Stockholm und von Südschweden nach Deutschland übersetzen.
  • Der Oder-Neisse-Radweg lockt uns hier mit (erwartet) viel Grün und wenig Bevölkerung bevor wir
  • einen Heimatbesuch am Bodensee abstatten.
  • Spätestens im September wollen wir Frankreich bis zum Atlantik durchquert haben,
  • in Nordspanien ein paar Bahntrassen und den Jakobsweg stückweise abfahren und
  • Portugal anschneiden und -Ab in den Süden- nach Gibraltar.

Grobroute_2015-05

Soweit die Grobplanung…

Vermutlich sind wir aber sprunghaft genug, um an jeder Straßenkreuzung neu zu überlegen, ob wir lieber nach rechts oder lieber nach links fahren wollen 🙂